Was es zu beachten gilt:

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Phänomen: Dolomit, Lischana-Brekzie und Radiolarite

Geologieweg Panorama Piz Lischana

Lischana Pano

Die Südseite des Engadins wird oft als „Engadiner Dolomiten“ bezeichnet, da die meisten der dortigen Gesteine aus dem Mineral Dolomit bestehen. Bei den Dolomitgesteinen handelt es sich um eine mächtige Gesteinsabfolge, die vor 250 bis 200 Millionen Jahren in der Trias entstanden ist. Am Piz Lischana, wie auch am Piz Ajüz, sind auch jüngere Gesteine aus der Zeit des Juras (200-145 Mio.) erhalten geblieben. Charakteristisch ist insbesondere die „Lischana-Brekzie“. Dabei handelt es sich um Bruchstücke von Gesteinen unterschiedlicher Art und Grösse, die durch einen kalkigen «Zement» zusammengehalten werden – ähnlich wie ein grober Beton. Manchmal kann man die Brekzie vom Dolomit schon von weitem unterscheiden, da sie eine etwas hellere Farbe hat.
Am spektakulärsten sind jedoch die dunkelroten, teilweise auch grünen oder gar schwarzen Gesteine, die man ganz oben am Piz Lischana finden kann. Sie sind von dieser Seite aus nicht gut zu erkennen, bilden aber sehr bunte Hänge auf der Südseite des Lischana. Diese Gesteine werden Radiolarit genannt. Das hat nichts mit Radio oder gar Radioaktivität zu tun. Sie bestehen fast vollständig aus den Skeletten von Mikroorganismen, die Radiolarien genannt werden. Sie sind nur unter dem Mikroskop zu erkennen und haben oft die Form einer perfekten Kugel mit ornamentalen Mustern. Dieses Skelett ist speziell, da es aus Kieselsäure (SiO2) besteht, was das Gestein Radiolarit sehr hart macht.

Lischana GW